möchtest du diesen Artikel auf spanisch lesen?
Nutzt du dein Schmerz aus?
Es gibt viele Formen vom Schmerz. Körperlichem, seelischen Schmerz, diese Ausdrücke sind dir bestimmt bekannt. Darunter existieren aber viele Nuancen, z.B. Situationen in denen wir uns selber weh tun oder selbst sabotieren und es gar nicht merken. Auch größere, kleine Schmerzen. Oder auch Unwohlsein aller Art entweder kontinuierlich oder immer wieder, so wie ein Zyklus, was sich immer wieder wiederholt.
Aber unabhängig davon, ob du unter Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, oder Traurigkeit leidest (die Liste ist sehr lang und du kannst nach Belieben noch was hinzufügen), es steckt immer ein Muster dahinter. Nämlich, wir ziehen ein Nutzen daraus.
Ich meine gerade zu hören „was?“
Denk bitte für einen Moment darüber nach. Du brauchst nicht gegenüber von jemandem etwas zuzugeben, sei einfach nur ehrlich zu dir selbst.
Wie geht es dir jetzt? Vielleicht spürst du irgendeinen Schmerz, vielleicht bist du traurig oder depressiv, vielleicht einfach nur unglücklich oder gerade lustlos. Vielleicht merkst du es nicht mal, dass es dir nicht gut geht, weil es „normal“ geworden ist. So geht es im Übrigen den meisten Menschen. Aber, wenn du nicht eindeutig sagen kannst, dass es dir gut geht, dass du dich wirklich gut fühlst, dass du gerade Freude spürst, oder dass du im Frieden mit dir selbst bist dann zeigt sich bei dir, wenn auch unterschwellig, irgendeine Form vom Schmerz. Und du bist nicht bei dir.
Ich höre die Kommentare schon: „wer ist denn schon die ganze Zeit glücklich?“ Ich stimme dir zu, ich kenne keinen. Aber es ist nicht notwendig die ganze Zeit glücklich zu sein, um mit sich selber in Frieden zu sein.
Wenn du merkst, etwas stimmt nicht, dann überlege kurz, was machst du daraus? Beklagst du dich gerne? Jammerst du? erzeugst du Mitleid? Kriegst du deswegen mehr Aufmerksamkeit, vielleicht bekommst du Besuch? „Darfst“ du evtl. nicht arbeiten gehen oder dies und jenes nicht machen? Brauchst du dein Schmerz als Ausrede für etwas Bestimmtes?
Es geht nicht darum, etwas trotz Schmerzen machen zu müssen. Es geht darum festzustellen, ob du dein Unwohlsein als Mittel zum Zweck benutzt. Also, ob du ein Gewinn aus deinen Schmerzen ziehst. Wenn das der Fall sein sollte, dann wirst du das unangenehme Gefühl oder die Schmerzen nicht loswerden. Denn du brauchst sie. Vielleicht kommen sie von Zeit zur Zeit wieder und du merkst, dass du des Öfteren in der gleiche Lage bist.
Du musst auch nichts davon loswerden, wenn du es nicht willst. Aber wenn du möchtest, dass es dir besser geht, dass du dich besser fühlst, dann nimm das, was ist, so wie es ist, an, und ziehe kein Gewinn daraus. Das ist alles. Der Rest geschieht vom selbst, du wirst es sehen.