Tust Du immer das, was Dir wichtig ist?
Vielleicht sagst Du:
- na klar! ich tue NUR das, was mir wichtig ist
- oder: viel zu selten
- oder du meinst vielleicht: würde ich gerne aber…
Die zentrale Frage ist: was ist wichtig? vor allem aber was ist JETZT wichtig?
Unser Leben ist voll von automatisierten Momenten denen wir keine Aufmerksamkeit schenken, da wir sie meistens für unwichtig halten oder nicht mal das. Wir tun einfach nur Dinge im „Nebenbei“, z.B. bügeln, waschen, spülen, kämen, fahren, Musik hören, gehen, laufen, atmen… Du siehst, das ganze Leben ist voll von Momenten auf denen wir wenig oder gar keine Acht geben.
Wenn Du solche Momenten lauscht, dann wirst Du häufig feststellen, dass Du gedanklich ganz woanders unterwegs bist. Und weil Du es meistens nicht merkst oder glaubst keine Kontrolle darüber zu haben, bist Du den gerade vorkommenden Gedanken ausgeliefert, seien diese positiv oder negativ.
Positive angenehme Gedanken sind immer willkommen aber meistens sind anderen Gedanken im Kopf begleitet von Emotionen wie Wut, Sorgen, Einsamkeit,etc.
Häufig handelt es sich um die „ich müsste“ oder „ich sollte“ Gedanken. Du tust etwas aber EIGENTLICH solltest Du etwas anderes machen. Kommt Dir das bekannt vor?
Z.B.
- Du guckst Fern, müsstest Du aber schon schlafen
- Du gehst aus, müsstest Du aber für eine Prüfung lernen
- Du bist ungeduldig, müsstest Du aber geduldig sein
- Du tust etwas, um was Anderes nicht zu tun und stempelst Dich dabei als „sehr beschäftigt“
Das sind nur wenige Beispiele. Im Grunde geht es darum etwas zu tun aber gedanklich sich verpflichtet fühlen (ich sollte… ich müsste…) etwas Anderes zu tun. Also wortwörtlich bist Du nicht bei der Sache.
Versuche solche Momenten zu beobachten – also Du beobachtest Dein Tun und stellst dabei Deine Gedanken fest. Eine Diskrepanz ist häufig vorhanden. Also frage Dich: was ist Dir in diesem Moment wichtig? oder besser gesagt: was ist das wichtigste JETZT für Dich?
Offensichtlich ist das, was Du tust, wichtig denn aus welchen anderen Grund solltest Du es sonst tun? aber das was Du tun solltest, ist ebenfalls wichtig, wieso tust Du es dann nicht?
Solche Beschäftigungen voller Automatismus werden einfach durchgeführt ohne sich dabei dessen bewusst zu sein. Parallel dazu laufen die Programme – auch völlig automatisiert – über das, was wir machen sollten/müssten und weil wir in dem Moment nicht bewusst sind, sind wir nicht wirklich da.
So geht jeder Augenblick an uns vorbei, das JETZT geht an uns vorbei, weil wir nicht da sind.
Wenn Du es merkst, kannst Du entscheiden, was Du wirklich tun möchtest. Vielleicht machst Du mit Deiner momentanen Tätigkeit weiter aber diesmal bei vollen Bewusstsein und widmest Dich anschließend der nächsten Aufgabe – ebenfalls bei vollen Bewusstsein.
Das ist aber nicht alles, zu merken, zu spüren, zu fühlen, dass man gerade genau das tut, was man tun will, weil man zu 100% dabei ist und nicht woanders, weil man sich dessen, was man tut absolut bewusst ist, ist einfach erfüllend, wunderschön, es macht glücklich, es ist befreiend und schwierig in Worte zu fassen.
Vielleicht meinst Du: „schön für Dich aber ich muss dies und jenes tun und das macht mir kein Spaß“.
Nimm den Moment wahr: wo bist Du? was tust Du gerade? beobachte Dich, lass Beurteilungen/Vorurteile beiseite, nimm Deine Gedanken wahr aber analysiere sie nicht und atme tief ein und aus mehrmals, spüre Deinen Körper, lausche Deine Gefühle, egal was Du gerade tust, sei voll dabei.
Du musst nicht unbedingt gleich viel Freude in jedem Moment Deines Lebens fühlen aber Du kannst alles, was Du tust, bewusst machen, bei der Sache sein, jedem Moment Deine volle Aufmerksamkeit schenken und plötzlich spürst Du eine andere Art von Freude. Die Freude, die man spürt, wenn man im Einklang mit sich selbst ist.